Teil 1: Das geheimnisvolle Licht

Es war ein frostiger Dezemberabend, und der Weihnachtsmarkt von Bad Bevensen erstrahlte in festlichem Glanz. Zwischen den Fachwerkhäusern hingen bunte Lichterketten, und der Duft von gebrannten Mandeln und heißem Apfelpunsch lag in der Luft. Die Menschen schlenderten fröhlich von Stand zu Stand, betrachteten handgefertigte Weihnachtsdekorationen und wärmten sich an dampfenden Punschbechern.

Plötzlich wurde die heitere Stimmung von einer ungewöhnlichen Gestalt durchbrochen. Eine alte Frau, eingehüllt in einen schweren Umhang, trat auf den Platz. Sie stützte sich auf einen hölzernen Stab, und in ihrer Hand hielt sie eine kleine Laterne, in der eine Kerze brannte. Doch diese Kerze war anders – ihr Licht war heller, wärmer, fast magisch.

„Na, seht ihr dat? Dat is doch de olle Margarete!“ flüsterten die Händler hinter ihren Ständen. Die Frau war bekannt in der Stadt, doch sie lebte zurückgezogen und wurde oft gemieden. Aber an diesem Abend zog sie die Blicke aller auf sich.

Mit rauer Stimme sprach Margarete:

„Diese Kerze ist ein Geschenk. Ihr Licht wächst, wenn man es teilt – mit Taten, mit Worten, mit dem Herzen. Aber es braucht Mut und Großzügigkeit, um ihr Geheimnis zu bewahren. Wer wird das Licht von Bad Bevensen tragen?“