UELZEN. Der Nachtwächter und sein Gefolge laden in der Hansestadt Uelzen in der bevorstehenden Adventszeit gleich vier Mal ein. Am Freitag, 30. November sowie am 7., 14. und 21. Dezember  beginnt jeweils um 18.45 Uhr eine Führung durch die Uelzener Innenstadt. Startpunkt ist der Innenhof des Rathauses. „Die Termine haben wir so geplant, dass sie in Verbindung mit der Türöffnung am Adventskalender auch gut in eine  Weihnachtsfeier integriert werden können“, sagt Nachtwächter Harald Meyer.

Die Nachtwächter-Führung ist für alle Altersgruppen geeignet. Auch Kinder und junge Erwachsene sind herzlich eingeladen, die Uelzener Geschichte auf eine spannende, lebendige Art und Weise zu erleben. Zwischendurch gibt es eine kleine Stärkung in der urigen Bierbrauer-Twiete. Das Wegegeld beträgt 10 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder. Karten und weitere Infos zu Terminen gibt es in der Stadt- und Touristinformation im Rathaus, Telefon 0581 800-6172, oder unter www.hansestadt-uelzen.de/nachtwächter, sowie im Verkehrsbüro Ebstorf und im Kurhaus in Bad Bevensen.

Es lohnt sich 

Es war ein sehr interessanter und informativer Abend zu dem viele Interessierte erschienen sind. Der Nachtwächter informierte uns über die geografische Lage und die Entstehungsgeschichte von Uelzen an einer alten Landkarte, die noch gen Süden ausgerichtet war, d.h. er musste sie drehen, um uns einen nachvollziehbaren Einblick zu geben.

Bereits zum Start gab es eine kleine flüssige Stärkung, die uns fit für den Marsch machte und gleichzeitig abhärtete gegen sämtliche Gesundheitsgefahren der Pest und Cholera.
In mehreren Stopps wurden uns von seinen historisch gekleideten Kollegen in kleinen Vorstellungen einiges über die Geschichte der Stadt Uelzen erläutert. 

Unser erster Halt führte uns zur St. Marien Kirche, die in diesem Jahr aufgrund von Bauarbeiten leider nur von außen zu sehen war, aber auch schon sehr wechselvolle Zeiten hinter sich hat.

Einen weiterer Halt führte uns eindrücklich in das Brauchtum der vergangenen Jahrhunderte und die realen Bedingungen, um als Schumacher dort Fuß zu fassen.

Als nächstes kam Ernst der Bekenner persönlich zu Wort, der amüsant aus seinem für heutige Verhältnisse kurzem Leben, aber ereignisreichen Leben berichtete. 

Besonders interessant und eindrücklich dargestellt wurde die Geschichte des Ulenköpers, einem Uelzener Kaufmann, der Birkhähne kaufen wollte und Ulen (Eulen) erhielt und sich damit zum Gespött der Gemeinde machte.

Ein ehemaliges und hochgeachtetes Mitglied des Gemeinderates war Paul Eltendorf dessen Brauerei mehrere Jahrhunderte über in der Hannemanschen Twiete residierte. Nachdem viele der ursprünglichen Gebäude im laufe der Jahrzehnte verfielen, ist heute nur noch der untere Teil eines Brauturmes erhalten. Dieser Halt war kulinarisch besonders einprägend, da frisches, kornloses Brot mit leckerem Aufstrich und Bier oder heißen Apfelsaft zur Stärkung gereicht wurde.

Als nächstes durften wir in den Seehandel zwischen England und Uelzen eintauchen in dem englisches Tuch gegen das in Übersee sehr begehrte Uelzener Segelleinen getauscht wurde. Diese Darstellung wurde einen echten Engländer in original Mundart perfekt offeriert.

Zum Abschluß erhielten wir im Schein einiger Fackeln, die auch von den mitgereisten Kindern gehalten werden durften, eine ausführliche Beschreibung des Großbrandes in dem 2/3 der Stadt im Jahre 1633, also mitten im 30-jährigen Krieg, extremen Witterungsverhältnissen zum Opfer fielen. Mit Temperaturen von über 1000° C übersprang das Feuer die bereits damals 23m breite Gudesstrasse mühelos und führte zum Schluss am Lüneburger Tor durch drehende Winde zur Chatastrophe
Ein sehr interessanter Abend nahm gegen 21.45 Uhr sein Ende, wird uns in Erinnerung bleiben und ist sehr zu empfehlen.
Vielen Dank an die Laiendarsteller.